Weit mehr als eine Shopping-Mall

    Das Einkaufszentrum Shoppi Tivoli in Spreitenbach rüstet sich für die Zukunft: Neben neuen kulinarischen Angeboten ist ein Freizeitpark auf 10’000 Quadratmeter Fläche geplant, der Shoppingtouren zu einem Gesamterlebnis macht.

    (Bilder: zVg) Center-Leiter Patrick Stäuble: «Uns geht es um eine gute Durchmischung.»

    Shopping Center müssen sich immer wieder neu erfinden, um sich gegen die Konkurrenz behaupten zu können. Keiner ist sich das mehr bewusst, als Patrick Stäuble, der in seinen 11 Jahren als Geschäftsleiter des ersten und grössten Schweizer Einkaufszentrums Shoppi Tivoli mit Höhen und Tiefs überstanden hat. Nach zwei Jahren geschäftslähmender Pandemie konnte er im Jahr 2022 genau 22 neue Geschäfte in der Mall willkommen heissen. Der Standort im Aargau ist für den Detailhandel begehrt. «Uns geht es dabei immer um eine gute Durchmischung», bekundet er. So finden neben bekannten Labels auch ein kleiner Blumenlanden oder ein winziges Geschäft, das jeden Tag frisch in Schokolade eingetauchte Früchte präsentiert Platz. Oder die elegante Boutique Liu Jo mit klassisch-raffinierter italienischer Mode. Diversität liegt Stäuble am Herzen. So wurde in den letzten Jahren der Dienstleistungssektor ausgebaut. Neben einen Coiffeur gibt es neu auch einen Kosmetiksalon. Im nächsten halben Jahr werden ein Tattoo-Studio und ein Zahnarzt Einzug halten.

    Das Shoppi Tivoli ist ein Treffpunkt für Jung und Alt mit verschiedensten Bedürfnissen.

    Mehr kulinarische Angebote
    18 Restaurants und Take Aways machen das Shoppi Tivoli nicht nur zu einem beliebten Einkaufsort sondern auch zur genüsslichen Essensmeile. Zwei Food Courts lassen keine Wünsche offen. Zur Auswahl stehen unter anderem Pasta, Pizza, Salatbuffet, Burger oder Sushi. Überall gibt es grosszügige Verweilorte, wo die gekauften Speisen in aller Ruhe verzehrt werden können. Wer Tischservice bevorzugt ist im bedienten Restaurant «Hans im Glück» richtig, das sieben Tage die Woche bis 24 Uhr abends geöffnet ist. Dort kommen sowohl Fleischesser als auch Vegetarier und Veganer auf ihre Kosten. Die grosse Aussenterrasse wird auf die Sommermonate ausgebaut. Auf der Karte steht auch ein umfangreiches Cocktailangebot. «Ideal für einen Absacker nach der Shoppingtour», meint Stäuble.

    Alles unter einem Dach
    Seit dem 11. Dezember 2022 fährt die Limmattalbahn von Altstetten bis ins Shoppi Tivoli. Die Bahnstation ist direkt unterhalb des Centers und per Rolltreppe fährt man bequem mitten auf die verschiedenen Ladenflächen. Zurzeit wird direkt an das Tivoli der Tivoli Garten angebaut, der 450 Wohnungen bietet. In den unteren Etagen des Neubaus sollen bis 2025 ein Kindergarten und ein Ärztezentrum Einzug halten. Neben dem bereits bestehenden Kino wird aus dem Komplex ein Ort, der alle Lebensbedürfnisse unter einem Dach vereint.

    Neuer Eventpark in Planung
    Das grösste Zukunftsprojekt ist für Center-Leiter Patrick Stäuble der geplante Eventpark. Dafür sollen 3000 Quadratmeter Ladenfläche und 7000 Quadratmeter Lagerräume im Untergeschoss umgenutzt werden. Angedacht ist ein breites Unterhaltungsangebot mit Go-Cart-Bahn, Bowling-Center und verschiedenen virtuellen Erlebniszonen. «Der Grundausbau wird uns auf rund 20 Millionen Franken zu stehen kommen. In den Eventpark selber werden wir nochmals so viel investieren», sagt Stäuble. Das Baugesuch ist eingegeben aber noch nicht bewilligt. Gerade mit Erlebnissen dieser Art will sich das Shoppi Tivoli gegen die digitale Transformation des Einkaufs behaupten. Obwohl da nie eine enorme Konkurrenzsituation geherrscht habe. «Der Online-Handel betrifft uns als grosses Shopping-Center weniger als kleinere Anbieter. Die Leute kommen zu uns wegen der Atmosphäre, verweilen sich hier gerne und tauschen sich aus.» Das Shoppi Tivoli ist ein Treffpunkt für Jung und Alt. Das wird es auch bleiben. Das zeigt auch die Kundenfrequenz nach den Covid-Jahren, die im Dezember 2022 um 10 bis 15 Prozent pro Woche anstieg. Wenn das Baugesuch durchkommt, ist der Baustart für den Eventpark auf 2024 geplant. Die Eröffnung dann ein Jahr später. «Unser Komplex ist zu weit mehr als nur einem Einkaufszentrum gewachsen. Hier spielt sich das ganze Leben ab. Es wird gewohnt, gearbeitet und die Freizeit genossen», meint Stäuble zum Schluss und zeigt sich stolz.

    Ursula Burgherr

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