Im Jahr 2023 widmet sich das Museum Burghalde dem reichhaltigen Thema Wald und Mensch. Die Sonderausstellung «Schatzkammer Wald», konzipiert vom Museum Burghalde zeigt, wie wir den Wald wahrnehmen und gestalten, von der Steinzeit bis in die nahe Zukunft.
Wir alle kennen den Wald. Bäume, Blätterrascheln, der Geruch von frischem Holz und Moos. Mit etwas Glück erspähen wir bei einem Spaziergang oder der Joggingtour ein Wildtier und im Sommer folgen lange Abende bei den Grillstellen. Doch Wald ist viel mehr als das. Der Wald ist überall. In unserem Leben ist er omnipräsent, als Erholungsraum, in Form eines Holztisches im eigenen Wohnzimmer, als Arbeitgeber, als Ort der Kreativität oder Symbol für den Klimaschutz. Er beeinflusst unser Verhalten und Denken, ist in unserer Sprache verwurzelt und steckt in alten Bräuchen und Glaubensvorstellungen. Dieser facettenreichen, kulturgeschichtlichen «Schatzkammer» widmet das Museum Burghalde Lenzburg sein Themenjahr 2023. D as Museum und seine Kooperationspartner eröffnen den Besuchenden neue Perspektiven auf den Wald und zeigen, wie stark dieser mit unserer eigenen Identität und unseren Leben verknüpft ist.
Die Sonderausstellung entstand in enger Kooperation mit den Forstdiensten Lenzia, Forstbetrieb der Ortsbürgergemeinden Ammerswil, Lenzburg, Niederlenz, Othmarsingen und Staufen. Zurückblickend auf eine lange Tradition, ist an dieser Stelle das Wirken von Walo von Greyerz zu erwähnen. Als nationale Förstergrösse legte er den Grundstein für den heutigen Lenzburger Wald. Mancher Baum aus dieser Anfangszeit steht noch heute in den Wäldern rund um Lenzburg, darunter auch mächtige Lärchen, die wegen ihres wertvollen Holzes auch als «Lenzburger Gold» bekannt sind. In einer eigenen Spur zeigt die Ausstellung den Wandel der lokalen Holzwirtschaft. Von einer Zeit, als das Mitnehmen von Brennholz noch als «Waldfrevel» geahndet wurde zum heutigen, hochmodernen Forstbetrieb.
Die Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick über die Beziehung vom Menschen zum Wald. Als Lebensraum und Rohstofflieferant machte der Wald unseren Wandel von frühen Jägerinnen und Sammlern zur heutigen Gesellschaft erst möglich. Die gemeinsame Geschichte ist geprägt von Wertschätzung und Verherrlichung, aber auch von Ausbeutung und Konsum. Entlang eines Zeitstrahls lässt sich unsere wechselhafte Beziehung zum Wald von der Mittelsteinzeit bis heute verfolgen.
Mit einer Wanderkarte ausgerüstet können die Besuchenden im ersten Raum den Ausstellungswald erkunden. In diesem Labyrinth aus verschiedenen Wegen liegen immer wieder Lichtungen, die spezifische Themen der Wald Mensch Beziehung erläutern. Sprechende Bäume erzählen auf dem Weg Anekdoten, was sie mit uns Menschen schon so alles erlebt haben. Überraschung und Abwechslung sind die wichtigsten Gestaltungselemente der Ausstellung. Hinter jeder Wegkurve wartet etwas Neues, das sich entdecken lässt.
pd
